Tagverloren will ich verdrängen, davonlaufen, bleibe stehen und zwinge mich es durchzustehen.
Ausgelaugte Kraftreserven lassen mich stolpern,
aber Liebe läßt mich Schritt für Schritt weitergehen.

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Das Schweigen der Opfer
hört sich ganz anders an
als das Schweigen der Täter.

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Dienstag, 17. Juni 2008

Komm...



Ich nehme dich jetzt ein wenig mit in meine innere Welt, die die mich immer wieder einholt...

Hier direkt am Eingangsnebel siehst du die Gesichter die jede Nacht neben mir auftauchen. Sie starren mich an, versuchen mir etwas zu sagen, versuchen mich zu beeinflussen oder schweigen mich an. Einige sind klar und schön, andere sind verzerrt und nur schemenhaft zu erkennen. Erkennen ist nun vielleicht ein wenig zuviel gesagt. Niemand von ihnen kenne ich, doch alle kennen mich und rufen meinen Namen, beschimpfen mich.

Nur kurz dahinter erwarten mich ihre Gliedmaßen. Hände die entweder nach mir greifen, oder mich wegstoßen. Sie spielen mit mir, wie mit einem Ball, und wenn du genau hinsiehst erkennst du rechts und links von uns den Abgrund. An dem bewegt man sich immer ganz knapp entlang, während man den Händen versucht auszuweichen.
Manchmal stoßen sie mich hinunter, dann wache ich schweißgebadet auf, und spüre im Magen noch das ungute Gefühl des Fallens.

Wenn wir auch dieses Hindernis überwunden haben stehen wir vor dem Nichts. Das ist der Raum, der sich jeden Tag verändert. Ja, eigentlich ist er in keiner Sekunde wie in der zuvor. Das ändert sich je nach Verfassung, jetzt ist er neutral, denn ich fühle mich grad leer.
Das ist der Raum in den ich mich zurückziehe. Jeder hat so einen Raum. Für viele ist er der Ort der Tagträume, die kurzen Episoden des "was wäre wenn". Ich hingegen lebe mein Leben dort, und versuche Erlebtes zu begreifen und zu verarbeiten.

Jetzt fragst du dich warum ich erst am Grauen vorbei gehe um hierher zukommen. Das ist einfach.
Ich hoffe hier eines Tages die Antwort zu finden. Die Universallösung für alle Sorgen und Nöte die ich habe. Die kleinen, die nur ich sehe, und die großen, weltumspannenden.
Das ich erst durch die Hölle muß, um irgendwann frei zu sein, das ist der Preis den ich bezahle. Der Kampf gegen mich.

Und warum zeige ich dir das?

Ich möchte das du siehst in was du deine Hand stecken musst, wenn ich dich eines Tages bitte mich da rauszuholen, weil mir die Kraft zum Kampf fehlt, und ich Angst bekomme allein nicht mehr zurückzufinden...
wenn der schmale Weg über den Abgrund weg gebrochen ist, mir die Stimmen von der falschen Seite entgegen schreien, und mich die Hände schubsen, um mich nie mehr aus dem nichts zu entlassen.

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