Tagverloren will ich verdrängen, davonlaufen, bleibe stehen und zwinge mich es durchzustehen.
Ausgelaugte Kraftreserven lassen mich stolpern,
aber Liebe läßt mich Schritt für Schritt weitergehen.

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Das Schweigen der Opfer
hört sich ganz anders an
als das Schweigen der Täter.

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Sonntag, 6. April 2008

Zeitirrtum




Die Zeit sollte Wunden heilen,
doch sie bricht sie immer wieder auf.
Wie ein dunkles Geschwür,
das sich unter der Innerich-Schale verbirgt.

Ein pulsierendes Wesen hungrig nach der Angst,
hungrig nach meinem Schweiß,
nach meinem Schrei.
Mit scharfen Krallen sorgsam bedacht,
eine eben geschlossenen Gruft ins Innere
pfeilschnell wieder zu öffnen.
Neue Erinnerungskeime zu säen,
alles wieder zu verschließen,
und den Wirtskörper
das „Ich“ in Sicherheit wiegen.

Schlagartig,
ergießt sich der Schwall der Ernte über dem „Sein“
verdunkelt den Gedankenhorizont,
nur um die Düsternis der Vergangenheit
neu darüber zu legen.
Zeit heilt nicht
Zeit quält.

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